Im Sommersemester 2016 reisten Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann (Institut für Geopgraphie und Raumforschung, Universität Graz) und Mag.a Petra Wlasak, MA, MSc (RCE Graz-Styria) mit 20 Studierenden zu verschiedenen Stationen der Flucht durch Österreich und besuchten Flüchtlingsquartiere, lokale Initiativen und Einrichtungen zur Unterstützung von Flüchtlingen. An all diesen Stationen hielten die Studierende selbstkonzipierte Workshops zur Geographie Österreichs und hatten dabei Gelegenheit, ihr im Studium erlangtes Wissen bedarfsgerecht an Flüchtlinge weiterzugeben, ihre interkulturellen Kompetenzen auszubauen und mehr über die Lebensrealität von Flüchtlingen in Österreich zu erfahren. Gleichzeitig erhielt die Zielgruppe der Workshops Informationen zur Geographie Österreichs, konnte ihre Deutschkenntnisse im Gespräch mit den Studierenden üben und lernte neue Perspektiven durch die Gespräche mit den Studierenden kennen.*
Dieses innovative Lehr- und Lernkonzept würdigte das Vizerektorat für Studium und Lehre mit dem Preis „Lehre: Ausgezeichnet!“, welcher für das Studienjahr 2015/2016 den Fokus „Internationalisierung im Lernen & Lernen“ hatte. Die Fachjury lobte den Bezug der Lehrveranstaltung zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren transdisziplinären Zugang. Sie hob positiv hervor, dass Studierende bei der Exkursion praxisorientierte Erfahrung sammeln konnten und diese mit theoretischen Konzepten der politischen Geographie und Kulturgeographie verknüpften.
Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Tags der Lehre am 10. November 2016 verliehen. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Ermann und Mag.a Petra Wlasak, MA, MSc, die den Preis auf Grund von Forschungsaufenthalten im Ausland nicht persönlich entgegennehmen konnten, bedankten sich per Video-Botschaft. Beide Lehrende betonten dabei das hohe Engagement der Studierenden sowie das große Interesse und die herzliche Aufnahme in den Flüchtlingsquartieren, wodurch eine Lernerfahrung auf Augenhöhe für alle Beteiligten möglich war.
*Anmerkung: Ein ausführlicher Exkursionsbericht ist im GeoGraz 59 (2016) nachzulesen.