Unter dem vollen Titel "Homo sanus in caeli sano – Ein gesunder Mensch in einem gesunden Klima. Potenzielle Synergien zwischen Gesundheitspolitik und Klimapolitik" startet ein neues 10-monatiges Projekt.
Klimapolitische Maßnahmen stoßen auf mehrere, miteinander verwobene Widerstände. Dazu zählen ökonomische Sonderinteressen, kurzfristige politische Handlungshorizonte, Gewohnheiten des Alltagslebens, die Abhängigkeit von fossilen Stoffen und fehlende Konzepte einer Gesellschaft, die erheblich weniger Ressourcen verbraucht. Dabei spielen positive Zukunftsbilder eine Schlüsselrolle. Denn in ihnen verdichten sich Wünsche, Lebensziele, moralische Orientierungen und politische Ordnungsvorstellungen, die Handlungen Sinn geben, Entwicklungsrichtungen beschreiben und Möglichkeiten eröffnen. Doch ernsthafte Klimapolitik wird bislang zumeist mit Verzicht und Einschränkung der eigenen Lebensweise assoziiert. Die strukturellen Hindernisse einer sozial-ökologischen Transformation werden oft stärker hervorgehoben als der mögliche Wohlstandsgewinn. So werden eher Ängste geschürt als Kreativität und Tatkraft geweckt.
Demgegenüber braucht es neue, strategisch nützliche, evidenzbasierte gesellschaftliche Leitvorstellungen. Sie sollten deutlich machen, welche individuellen und sozialen Vorteile eine klimafreundliche Gesellschaft bietet. Daher will das RCE Graz-Styria gemeinsam mit dem Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien im Rahmen des StartClim2020-Projekts „Homo sanus in caeli sano – Ein gesunder Mensch in einem gesunden Klima“ die wesentlichen Dimensionen von Zukunftsbildern einer klimafreundlichen Gesellschaft erfassen, in ihren gesundheitlichen Auswirkungen quantitativ einschätzen und daraus zusammen mit Stakeholdern Transformationsszenarien erarbeiten. Damit soll die wissenschaftliche Grundlage für ein Nachfolgeprojekt zu den gesundheitlichen Aspekten einer sozial-ökologischen Transformation in Richtung einer klimafreundlichen Gesellschaft erarbeitet werden.
Mittwoch, 02.09.2020