Das URB@Exp Projekt, welches seit September 2015 erfolgreich in Antwerpen, Graz, Leoben, Lund, Maastricht und Malmö durchgeführt wird, hat zum Ziel, evidenzbasierte Leitlinien für urbane Experimente zu entwickeln, welche die Verbreitung innovativer Formen urbaner Governance fördern und trialogische Prozesse zwischen BürgerInnen, Verwaltung und Politik zu initiieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden sogenannten Urban Labs konzipiert und implementiert, in welchen partizipative Prozesse zur Gestaltung und Entwicklung des Lebensraums Stadt mit unterschiedlichsten AkteurInnen stattfinden.
Im Mittelpunkt steht hierbei der Erfahrungsaustausch und der gemeinsame Lernprozess, welche nicht nur innerhalb eines Urban Labs oder innerhalb einer Stadt, sondern auch transnational zwischen europäischen Städten und transdisziplinäre zwischen StädtepartnerInnen und WissenschafterInnen, stattfinden.
Vom 11.-13. November trafen sich die PartnerInnen aus Antwerpen, Graz, Leoben, Lund, Maastricht und Malmö in Leoben um diesen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu vertiefen, den Projektfortschritt zu thematisieren und um vor Ort von lokalen Initiativen zu lernen.
Am ersten Tag des Projekttreffens besichtigen die TeilnehmerInnen die Porubsky-Halle im Stadtteil Oberleitendorf, welche als kreativer Impulsgeber der Stadt entwickelt werden soll. Rainer Rosegger, Soziologe und Prozessbegleiter, informierte über die Bespielungspläne für die Halle und diskutierte mit den interessierten BesucherInnen alternative Stadtentwicklungskonzepte unter den Prämissen sozialer Inklusion, Diversität und Förderung von Kreativität.
Im Anschluss begrüßte Professor Jens Dangschat, Stadtsoziologe an der Technischen Universität Wien, die TeilnehmerInnen im SeniorInnen-Klub im Stadtteil Lerchenfeld und stellte das aktuelle Learning Lab Leoben (LLL) Ost vor. Im LLL-Ost wird durch die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen innovatives und intergenerationelles Lernen sowie Citizens’ Science gefördert.
Der zweite Tag des Projekttreffens stand im Mittelpunkt des transdisziplinären Austausches. Professor Friedrich Zimmermann verwies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von bewusstseinsbildenden, partizpativen Lernprozessen in der Stadt, bei welchen Bedürfnisse als auch Potentiale von allen Bevölkerungsgruppen und Stakeholder berücksichtigt und anerkannt werden müssen. Die ProjektpartnerInnen präsentierten den aktuellen Stand der Entwicklungen der Urban Labs in den teilnehmenden Städten und diskutierten Herausforderungen bei der Initiierung und Begleitung von Urban Experiments. Hierbei wurde die geographische, historische, wirtschaftliche, kulturelle, politische und institutionelle Verschiedenheit der Städte deutlich. Diese Verschiedenheit führt zu unterschiedlichen Entwicklungen und Ausformungen von Partizipationsprozessen und Governance-Strukturen, welche als wichtige Inspiration für andere Städte dienen können.
Am dritten und letzten Tag des Treffens wurde die zukünftige Implementierung sowie Projektmanagmentaspekte besprochen.
Insgesamt fand im Rahmen des Projekttreffens in Leoben ein intensiver und spannender Austausch statt. Aufbauend darauf sieht das Konsortium motiviert zwei weiteren, spannenden Jahren Projektlaufzeit entgegen und freut sich auf ein Wiedersehen im April 2016 in Antwerpen.