Im Rahmen des UE4SD-Projektes (“University Educators for Sustainable Development“) erhoben 54 Hochschulinstitutionen aus 33 europäischen Ländern zwischen Februar und Mai 2014 den aktuellen Stand von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an Hochschulen. Die Projektpartner repräsentieren ein Gebiet mit mehr als 3.000 Hochschulen und 24 Millionen Studierenden. Es wurde die Integration von BNE in der europäischen Hochschullandschaft recherchiert, wobei der Fokus auf der Ermittlung von bestehenden BNE-Weiterbildungsangeboten für Hochschullehrende lag, da Qualität in der Lehre als essentiell angesehen wird um Studierenden jene Kompetenzen zu vermitteln, die sie brauchen um Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern.
Die Ergebnisse der 33 nationalen Recherchen wurden in vier regionale Berichte für die Regionen Nord, West, Süd und Ost zusammengeführt. Daraus wiederum wurde ein Übersichtsbericht generiert, dessen Resultate am Jahrestreffen des UE4SD-Projekts am 2. Oktober 2014 an der Karls-Universität in Prag präsentiert wurden.
Wesentliche Ergebnisse: Bildung für nachhaltige Entwicklung gewinnt an europäischen Hochschulen an Bedeutung. In fast allen UE4SD-Partnerländern existieren Richtlinien oder Gesetze, die auf die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit im Hochschulsystem hinweisen. Ein Großteil der Länder berichtet außerdem, dass Hochschulinstitutionen Leitbilder und Strategien entwickelt haben, die auf BNE verweisen. Nichtsdestotrotz mangelt es in vielen Ländern an BNE-Weiterbildungsangeboten für Hochschullehrende. Es konnten nur wenige umfassende Programme für Lehrende eruiert werden um sich BNE-Lehrkompetenzen anzueignen. Diese Vorzeigeprojekte werden jedoch im Rahmen einer Publikation und auf einer Online-Ressourcenplattform weiter vertieft.
Inwiefern nachhaltige Entwicklung in der europäischen Hochschullandschaft integriert ist, hängt vom kulturellen und institutionellen Kontext ab. Wie diese unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnisse in einer Akademie zur Entwicklung von BNE-Kompetenzen für Hochschullehrende integriert werden können, wird noch eine Herausforderung im weiteren Projektverlauf darstellen. Gemeinsame Bemühungen werden notwendig sein um zu einer transformativen Entwicklung für BNE in der europäischen Hochschullandschaft beizutragen.
Haben Sie Interesse am Netzwerk oder möchten Sie sich zu BNE an Hochschulen engagieren?
Dann werfen Sie einen Blick auf www.ue4sd.eu oder www.copernicus-alliance.org, dem europäischen Hochschulnetzwerk für nachhaltige Entwicklung, welche das UE4SD-Projekt initiiert hat. Oder kontaktieren Sie Prof. Friedrich Zimmermann als Ansprechpartner am RCE Graz-Styria (friedrich.zimmermann(at)uni-graz.at) oder die Projektleiterin Prof. Daniella Tilbury, Vorstand für Nachhaltigkeit an der Universität Gloucestershire in England (dtilbury(at)glos.ac.uk).
Für die Kurzzusammenfassung klicken Sie bitte hier. Der vollständige Übersichtsbericht kann auf www.ue4sd.eu/outcomes heruntergeladen werden. Viel Spaß beim Lesen!