Katharina Drage, Gewinnerin unseres Ticket-Gewinnspiels berichtet über die internationale Konferenz, welche vom 2. bis 3. März 2016 in Graz stattfand.
Über 180 RednerInnen und 1500 TeilnehmerInnen aus vier Kontinenten referierten, diskutierten und präsentierten im Rahmen der Urban Future Global Konferenz Ideen, Projekte und Strategien für unser Leben in der Stadt der Zukunft. Schwerpunktthemenfelder waren „Mobility“, „Living & City Planning“, „Communication“ und „Resources“. Die Vortragenden aus Politik, Planung, Wirtschaft und Forschung gaben Einblicke in erfolgreich umgesetzte Projekte. Dabei war es inspirierend zu sehen, welche kleinen Änderungen unser Mobilitätsverhalten, unseren Alltag und letztendlich unsere Lebensqualität verändern können.
Die Themenvielfalt der Konferenz reichte von wie Wien erfolgreich den öffentlichen Verkehr ausbaut, die übergewichtige Stadtbevölkerung in Oklahoma Gewicht verlor, Maribor seine stärkst befahrene Straße verkehrsberuhigt, die Stadt Montreal den öffentlichen Raum belebt, das alternative Transportsystem „Uber“ funktionieren soll, bis zu der Frage warum in der Smart City Graz die Gebäude mit ihren BewohnerInnen wachsen. Mike Cornell, Bürgermeister von Oklahoma, verriet außerdem sein Rezept für lebendige, lebenswerte Städte: „When you create a city where people want to live, they will come, and jobs too.“ Auch das Thema Migration und Gleichstellung wurde behandelt. Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassiliakou kritisierte in diesem Zusammenhang Geschäftsmodelle, welche auf der wachsenden Armut der Bevölkerung basieren. Sie beendete ihren Vortrag mit einem Plädoyer für mehr Gleichbehandlung von Menschen mit Migrationshintergrund.
Die zwei Tage hinterließen bei mir vor allem einen Eindruck: Optimismus und Euphorie. Das liegt zum einen an der kreativ-optimistischen Art, mit der die RednerInnen ihre Ideen, Projekte und Konzepte präsentierten, zum anderen am wissbegierigen, bunt gemischten Publikum. Die Vorträge, welche ich besuchte, waren großteils kurzweilig und interessant. Auch die Themenvielfalt war groß: Von „digital innovation“, „fight against climate change“, bis „reinvented cities autonomous“ wurden verschiedene Aspekte, die die Städte von heute und morgen beschäftigen, aufgegriffen. Mein einziger Kritikpunkt an den zwei hervorragenden Konferenztagen: Herausforderungen im Bereich Mobilität, Bauen und Kommunikation sollen laut Kanon der Vorträge durch technische Innovationen gelöst werden; ein Aufruf für Verzicht und Reduzierung des Ressourcenverbrauchs in diesem Kontext fehlte leider. Dass Städte der Zukunft aber nicht ohne das Engagement und das Miteinander ihrer BewohnerInnen lebenswert sind, fasst Thomas Pucher, Architekt aus Graz wie folgt schön zusammen: „The city is what we make out of it.“