Foto oben (v.l.n.r.): Mag. Lukas Priebsch, Koordinator SUPERAR Kinderchor, Dr. Günther Pfaffenwimmer, Bundesministerium für Bildung und Frauen, Mag.a Petra Wlasak MA MAc, RCE Graz-Styria, Dr. Peter Iwaniewicz, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Gemeinderätin Univ.-Prof.in Dr.in Daisy Kopera, Mag.a Gabriele Eschig, Generalsekretärin der österreichischen UNESCO Kommission, Dr.in Evi Frei, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Dr. Hermann Becke, Obmann SEKEM Österreich, O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zimmermann, Leiter des RCE Graz-Styria und Mag. Thomas Drage, RCE Graz-Styria. Foto unten: Der SUPERAR Chor mit SchülerInnen aus der Volksschule Triest Graz unter der Leitung von Mag.a Rahela Duric (Fotos Uni Graz/Tzivanopoulos)
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Hintergrund und Programm
Im November 2014 wurde in Nagoya/Japan das Global Action Programme (GAP) für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Follow-up Programm der UNESCO Dekade für Bildung für nachhaltige Entwicklung verabschiedet, um die weltweite Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung fortzuführen. Neben zahlreichen Delegierten und Stakeholdern aus aller Welt nahmen an dieser internationalen Veranstaltung das RCE Graz-Styria als Förderer nachhaltiger Entwicklung durch Forschung, Bildung und Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und SEKEM Österreich, als Initiative zur Förderung einer gesunden Entwicklung des Wirtschafts- Kultur- und Soziallebens, teil. Den Ablauf des ersten Jahres des GAPs nahmen nun das RCE Graz-Styria und SEKEM Österreich zum Anlass, die inhaltlichen Schwerpunkte des GAP an Hand ausgewählter lokaler, europäischer und transnationaler Nachhaltigkeitsinitiativen im Rahmen eines interaktiven Programmes in Anbetracht unterschiedlichster Perspektiven zu diskutieren und analysieren.
Ermöglicht wurde die Veranstaltung, in welcher mittels innovativer Methoden neue Inputs generiert wurden, u.a. durch die Unterstützung des Bürgermeisteramts der Stadt Graz, wobei Gemeinderätin Univ.-Prof.in Dr.in Daisy Kopera zu Beginn Grußworte an die Teilnehmenden im Namen von Bügermeister Mag. Siegfried Nagl richtete.
Für eine herzerwärmende, gesangliche Einstimmung auf das Programm der Veranstaltung sorgte der interkulturelle Kinderchor SUPERAR unter der Leitung von Mag.a Rahela Duric. SUPERAR bietet kostenfreie, intensive und hochwertige musikalische Förderung für Kinder und Jugendliche, welche wenig Zugang zu kultureller Förderung haben und verfolgt die Philosophie, dass gemeinsames Musizieren über kulturelle und soziale Grenzen den Einzelnen stärkt und das gemeinsame Schaffen zum positiven Erlebnis macht. Mag. Lukas Priebsch koordiniert die Aktivitäten des SUPERAR Chors in der Steiermark.
Nach den einführenden Worten des Leiters des RCE Graz-Styria O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich M. Zimmermann und des Obmannes von SEKEM Österreich Dr. Hermann Becke, begrüßte Moderatorin Mag.a Petra Wlasak, MA, MSc die Generalsekretärin der österreichischen UNESCO Kommission Mag.a Gabriele Eschig.
Die UNESCO koordiniert die Umsetzung der Dekade auf internationaler Ebene. Daraus leitet die österreichische UNESCO-Kommission ihren Auftrag ab, Bildung für nachhaltige Entwicklung mit allen Kräften zu fördern. In diesem Sinne gab Mag.a Gabriele Eschig Einblick in den Hintergrund der Initiierung der Dekade für Bildung für Nachhaltige Entwicklung und die Entstehung und Inhalte des Global Action Programme. Die Generalsekretärin verwies außerdem auf die über 200 Dekadenprojekte, welche zwischen 2005 und 2014 in Österreich durch die UNESCO ausgezeichnet wurden.
Einen Einblick in nationale Programme zur Förderung von BNE gaben im Anschluss jene drei VertreterInnen der österreichischen Ministerien, die mit ihrer Expertise maßgeblich an der Entwicklung und Umsetzung der österreichischen Strategie für Bildung für nachhaltige Entwicklung beigetragen hatten: MR Dr.in Evi Frei (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft), MR Dr. Peter Iwaniewicz (Bundesministerium für Land-und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirschaft) und MR Dr. Günther Pfaffenwimmer (Bundesministerium für Bildung und Frauen).
MR Dr.in Evi Frei ging auf die Wichtigkeit von Strategien und Koordination der Bildung für nachhaltige Entwicklung speziell im Hochschulbereich ein und nannte als erfolgreiche Beispiele die Aktionen und Initiativen der Allianz der Nachhaltigen Universitäten Österreichs, als auch die Inklusion von Nachhaltigkeitsindikatoren in den Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten.
MR Dr. Peter Iwaniewicz, zuständig u.a. für die Entwicklung und Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie die Koordination und Monitoring der NGO-Kooperationen und Management des Non-Profit-Sektors, betonte die Bedeutung einer bedarfsorientierten Projektentwicklung, die im stetigen Dialog zwischen ministerieller Vertretung und Nachhaltigkeitsinitiativen und –netzwerken wie zum Beispiel durch das Forum Umweltbildung, ermöglicht wird.
MR Dr. Günther Pfaffenwimmer, mit langjähriger Zuständigkeit für die Agenden für Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung und nun für den Pflichtschulbereich tätig, ging in seinen Ausführungen zu konkreten Umsetzungsschritten u.a. auf die Weiterentwicklung des ÖKOLOG-Programms und des Dialogs mit den Institutionen zur LehrerInnenbildung ein.
Im anschließend stattfindenden World-Café und der dazugehörigen Ideenbörse wurden anhand unterschiedlicher Informationsstände Projekte zu jedem der fünf GAP Priority Action Areas präsentiert. Dies sorgte für einen regen Andrang und inspirierenden Austausch aller Beteiligten (siehe weiter unten Detailinformationen zu jedem Informationsstand).
Nach der Durchführung des World-Cafés mit Ideenbörse folgte eine Podiumsdiskussion zu zukünftigen Herausforderungen. O. Univ.-Prof. Dr. Friedrich M. Zimmermann diskutierte mit Generalsekretärin Mag.a Gabriele Eschig, MR Dr.in Evi Frei, MR Dr. Peter Iwaniewicz und MR Dr. Günther Pfaffenwimmer unter reger Anteilnahme des Publikums die Ermöglichung der Förderung von konkreten Bottom-Up-Initiativen und die Wichtigkeit der Unterstützung von BNE durch Top-Down-Strategien.
Beim gemütliche Ausklang am Buffet gab es abschließend erneut die Möglichkeit, die wichtige Inputs weiter zu diskutieren und Inhalte auszubauen, die innerhalb der erfolgreichen Veranstaltung mit erfrischend neuen Perspektiven wahrgenommen wurden.
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Foto oben: Bianca Fliß präsentierte Projekte für BNE an ägyptischen Schulen (Foto Sekem Österreich) Foto unten: Ideenbörse zur strukturellen Verankerung von BNE (Foto RCE Graz-Styria)
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GAP Priority Area 1: Strukturelle Verankerung
Bildung für nachhaltige Entwicklung in ägyptischen Schulen
Bianca Fliß gab mit reichem Bildmaterial Einblick in aktuelle Entwicklungen im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) an ägyptischen Schulen und stellte das bereits erfolgreich implementierte TEMPUS Projekt EduCamp vor. Im Rahmen dieses internationalen Projekts wurden Kompetenzzentren für BNE an sieben ägyptischen Universitäten gegründet und ein dreibändiges Lehrbuch für BNE-Aktivitäten für die 6.-9. Schulstufe herausgegeben, für welches Bianca Fliß die Kapitel mit Aktivitäten zu Landwirtschaftsthemen verfasst hatte.
Aktuell koordiniert Bianca Fliß in Kairo das NILE Projekt (New and Improved Learning Environment) für GOPA Worldwide Consultants, das im Auftrag der deutschen Entwicklungsbank eng mit dem ägyptischen Bildungsministerium zusammenarbeitet. GOPA ist insbesondere im Schulbau und beim Aufbau von Kapazitäten in den ägyptischen Schulbehörden aktiv. Das Projekt strebt eine engere Zusammenarbeit zwischen relevanten Stakeholdern im Bildungsbereich an, wobei hier ein Fokus auf den Aufbau individueller Projekterfahrung und jeweiliger Kompetenzen gelegt wird.
Zusammengefasst nannte Bianca Fliß als die drei größten Herausforderungen im öffentlichen ägyptischen Schulwesen (1) große Klassen mit 70 bis 90 SchülerInnen, (2) geringe Ressourcen für technische Ausstattung und Lernmaterialien, (3) nicht genügend Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der LehrerInnen. Bianca Fliß führte aus, wie die genannten BNE Projekten ansetzen, um diese Situation langfristig und nachhaltig zu verbessern.
Hierbei wurde die Wichtigkeit der Initiierung von Vorzeigeprojekten deutlich, da diese durch die entwickelten Ressourcen und das Zusammenführen von SchlüsselakteurInnen mit ihrem jeweiligen Fachwissen den Nährboden für die strukturelle Verankerung von BNE im Schulsystem aufbereiten.
Anmerkung: Die englische Version des EduCamp-Lehrbuchs ist als kostenloser Download im iBook Store erhältlich und zu finden unter ESD-Kit Level 1; ESD-Kit Level 2; ESD-Kit Level 3 bzw. EduCamp Teacher's Guide.
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Foto oben: Dr. Thomas Höflehner vom RCE Graz-Styria und Studierende des Instituts für Geographie und Raumforschung präsentieren das URB@Exp Projekt. Foto unten: Ideenbörse zu Lehr- und Lernumfeld im Rahmen von nachhaltiger Stadtentwicklung (Fotos RCE Graz-Styria)
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GAP Priority Area 2: Lehr- und Lernumfeld
„Das URB@Exp Projekt: Transdisziplinäre Lehre mit Studierenden für neue Formen von BürgerInnenbeteiligung und nachhaltiger Stadtentwicklung in Leoben“
An einem Stand der Ideenbörse zur Umsetzung des Global Action Programme informierte Dr. Thomas Höflehner vom RCE Graz-Styria über aktuelle Entwicklungen des EU-Projekts „URB@Exp – Towards new forms of urban governance and city development: learning from urban experiments with living labs & city labs“. Interessierte BesucherInnen hatten Gelegenheit mit Studierenden des Instituts für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, vertreten durch Martin Fulterer, Alexander Gärtner, Marta Paulina Palacios Rufo und Christian Schmaldienst, über ihre praxisbezogene Forschungsarbeit zu innovativen Formen städtischer BürgerInnenbeteiligung zu sprechen.
Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung „Urban Europe“, die von O. Univ.-Prof. Dr. Friedrich M. Zimmermann, Mag.a Petra Wlasak, MA, MSC und Mag. Thomas Drage durchgeführt wurde, stand die kreative Gestaltung sowie die Umsetzung eines Stadtlabors in Leoben. Diese offene Plattform soll den kooperativen Austausch zwischen BürgerInnen, Politik und Verwaltung fördern. Auf diese Weise sollen das intellektuelle, kreative und soziale Potenzial der BewohnerInnen in einen gemeinsamen Lernprozess aktiviert sowie neue Initiativen zur nachhaltigen Stadtentwicklung angeregt werden.
Gemeinsam mit lokalen ProjektpartnerInnen der Stadt Leoben, vertreten bei der Veranstaltung durch Stadtamtsdirektor Dr. Wolfgang Domian, Dipl. Ing. Alois Kieninger (Leiter Referat Grünflächen und Friedhöfe) und Silke Oswald, MA (Referat Soziales und Schlichtungsstelle), gestalteten die Studierenden im Laufe des Wintersemesters 2015/16 ein Konzept zur konkreten Umsetzung eines öffentlichen, niederschwellig zugänglichen Stadtlabors. Diese Plattform soll als partizipativer Begegnungsraum und Ausverhandlungsort für die Entwicklung von Visionen, Zielen und Projekten zu einer integrativen Stadtentwicklung Leobens beitragen. Mithilfe multimedial aufbereiteter Informationen und vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten soll der partizipative Prozess zur Entwicklung des Leitbildes der Stadt fortgesetzt werden. Zudem bietet der Raum die Möglichkeit, Ideen für themenspezifische Zukunftsexperimente zu entwickeln und neue Maßnahmen einer integrierten Stadtplanung zu initiieren.
Die interessierten BesucherInnen des Projektstandes brachten persönliche Erfahrungen aus dem Bereich der BürgerInnenbeteiligung ein und diskutierten angeregt über das innovative Konzept des praxisbezogenen Projektes. Unter den VeranstaltungsbesucherInnen herrschte allgemeiner Konsens darüber, dass eine nachhaltige Stadtentwicklung nur möglich ist, wenn die Bevölkerung aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes mitwirken kann. Ausschließlich durch kooperative Zusammenarbeit unterschiedlicher AkteurInnen ist es möglich soziale Innovationen zu etablieren, die Städte benötigen, um Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen umzusetzen.
Der Stand des EU-Projekts URB@Exp demonstrierte sehr gut, wie über das Konzept der transdisziplinären Lehre möglich ist, kommunale Führungskräfte, Studierende und ForscherInnen in die Organisation von Nachhaltigkeitsstrategien im öffentlichen Bereich einzubeziehen. Daraus entsteht ein Mehrwert für alle Beteiligten, da neue Perspektiven eröffnet werden, aus denen sich konkrete Nachhaltigkeitsstrategien und -maßnahmen ergeben. So konnte sehr gut verdeutlicht werden, dass es notwendig ist, Lehre umfassend und ganzheitlich zu denken, damit Bildung für nachhaltige Entwicklung erfolgreich gelebt werden kann.
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Foto oben: Barbara Loimayr, MSc vom RCE Graz-Styria präsentiert das ConSus Projekt. Foto unten: Ideenbörse zum Aufbau von Kapazitäten für BNE (Fotos RCE Graz-Styria)
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GAP Priority Action Area 3: Aufbau von Kapazitäten
„ConSus: Connecting Science-Society Collaborations for Sustainability Innovations in Kosovo und Albanien durch transnationalen Wissensaustausch”
Am ConSus-Informationsstand stieß die Zusammenarbeit mit den Ländern Albanien und Kosovo auf großes Interesse. Fragen, die sich die BesucherInnen hier stellten, waren etwa: „Wie sieht die Nachhaltigkeitssituation in Albanien und im Kosovo aus? Ist dies bereits Thema in diesen Ländern? Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen?“. Es wurde weiters über Abfallherausforderungen in Albanien diskutiert und über die politische Situation im Kosovo.
Bevor Fragen gestellt wurden und Diskussionen stattfanden, präsentierte die Projektmitarbeiterin Barbara Loimayr, MSc die Inhalte, Aktivitäten und Herausforderungen des ConSus-Projekts und diskutierte dies im Kontext der Maßnahmen zur Förderung der GAP Priority Action Area 1 „Aufbau von Kapazitäten“.
Das RCE Graz-Styria ist Lead-Partner im ConSus-Projekt und arbeitet mit fünf albanischen, vier kosovarischen und drei weiteren EU-Partnerorganisationen zusammen. Die Universitäten und NGOs bauen in Albanien und im Kosovo ein transdisziplinäres Netzwerk aus Wissenschaft und Gesellschaft für nachhaltige Innovationen auf. Mit Unterstützung der EU-Universitäten werden neue Lehrmaterialien zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung von den Universitäten aus Albanien und dem Kosovo erstellt. Diese werden im Laufe des Projektes für alle Interessierten öffentlich zugänglich sein. Einige davon wurden bei der Veranstaltung bereits gezeigt und erste Interessierte konnten Einblick nehmen. Der Aufbau von Kapazitäten wird zusätzlich durch Trainings für Hochschullehrende und Workshops für Partner des Netzwerkes geleistet.
Das Projekt stieß auf großes Interesse und für einige Lehramtsstudierende waren vor allem die Lehrressourcen spannend. Es fanden Diskussionen zu Albanien und zum Kosovo statt, Aspekte des interkulturellen Dialogs sowie die Diversität der Themen nachhaltiger Entwicklung wurden besprochen.
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Foto oben: SchülerInnen des BG Dreihackengasse Graz geben Einblick in ihre nachhaltigen Geschäftsideen. Foto Mitte: Dr.in Evelyne Geier und Dr.in Anna Körbisch geben Einblick in die Arbeit der Schülerinnen des Stiftsgymnasium Admont. Foto unten: Ideenbörse zur Stärkung und Mobilisierung der Jugend (Fotos RCE Graz-Styria)
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GAP Priority Action Area 4: Stärkung und Mobilisierung der Jugend
„OPEDUCA – Developing Open EDUCAtional regions for future-oriented learning and teaching. Anytime, Anyplace, with Anybody, through Any device – SchülerInnen präsentieren ihre Ideen für nachhaltiges Wirtschaften“
An zwei Informationsständen gaben SchülerInnen des Bundesgymnasium Dreihackengasse Graz, betreut von Mag. Martin Möderl, sowie des Stiftsgymnasium Admont, betreut von Dr.in Evelyne Geier und Dr.in Anna Körbisch illustre Einblicke, wie sie im Rahmen des Projekts OPEDUCA kreative Ideen für ein nachhaltiges Wirtschaften von ersten Gedanken in beachtenswerte Taten umsetzten. Das Grundkonzept von OPEDUCA ist so einfach wie genial. OPEDUCA weckt die intrinsische Motivation Wissensdurst zu stillen, neugierig und kritisch zu sein, sensibilisiert für die Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung und integriert die Potentiale einer Region in einen praxisnahen und lebendigen Unterricht.
In einer ersten Projektphase begeben sich die SchülerInnen dabei auf eine Forschungsreise durch ihre Region, die im Unterricht aus möglichst vielen Fächern beleuchtet wird und durch einen vielfältigen Methodeneinsatz so abenteuerlich und spannend wie möglich gestaltet wird. Wohin die Reise geht entscheiden die Kinder selbst. In einer zweiten Phase werden die SchülerInnen unterstützt und ermutigt, durch das Erfinden und Realisieren eines Businessplans mit einem nachhaltigen Unternehmen selbst ein aktiver Teil einer zukunftsfähigen Entwicklung ihrer Region zu werden. Getreu dem Motto „global denken, lokal handeln“ tauschen sie dabei ihre Unternehmensidee mit Kindern aus anderen Ländern aus, um von- und miteinander zu lernen und Perspektiven anderer Kulturen zu erleben.
Das Ergebnis sind nachhaltige Unternehmen, die die SchülerInnen voller Stolz im Rahmen der Veranstaltung präsentierten. Das Unternehmen der Grazer SchülerInnen erzeugt unter anderen Produkten Schokolade-Früchte, die am Schulhof angebaut und zur Finanzierung einer Maturareise an hungrige Naschkatzen in der Schule verkauft werden. Auch die SchülerInnen aus Admont waren stolzerfüllt, als sie als Ergebnis ihres Unternehmen nicht nur Fotos, sondern die nachhaltig produzierte Seife selbst den VeranstaltungsteilnehmerInnen präsentierten. Die Fragen der zahlreichen BesucherInnen beider Stände richteten sich nicht nur nach der Konzeption der Unternehmensideen sowie dem Prozess der Umsetzung, sondern vielfach auch im Sinne der Nachhaltigkeit der Möglichkeit der Wissensweitergaben an andere Schulklassen.
Das Projekt OPEDUCA vereint innovativen Unterricht, nachhaltiges Wirtschaften und Regionalentwicklung, um Kindern und Jugendlichen Spaß am Lernen, Interesse an Forschung und Freude am selbstbewussten Auftreten zu ermöglichen. Die überzeugenden Präsentationen der nachhaltigen Produkte der SchülerInnen untermauern den Beitrag des Projekts OPEDUCA zur Stärkung und Mobilisierung der Jugend.
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Foto oben: Dr. Volker Mastalier und Dr. Ernst Rose präsentieren das Projekt "Kunst-Wege aus der Flucht" (Foto Sekem Österreich) Foto unten: Ideenbörse zu Inklusionsprojekten auf lokaler Ebene (Foto RCE Graz-Styria)
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GAP Priority Area 5: Förderung auf lokaler Ebene
„Kunst-Wege aus der Flucht: ein gemeinsames Projekt von SEKEM Österreich mit der Freien Waldorfschule Graz für unbegleitete, jugendliche, afghanische Flüchtlinge“
SEKEM-Österreich und die Freie Waldorfschule Graz engagieren sich seit Anfang 2015 für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge aus Afghanistan, die in einem Heim der Evangelischen Diakonie untergebracht sind. Ursprünglich als ehrenamtlicher Deutschunterricht gestartet, entwickelte sich die Initiative zu einem konkreten Projekt, welches sich zum Ziel gesetzt hat, die Jugendlichen in praktischen Aspekten des Alltags und bei ihrer Neuorientierung in Österreich ganzheitlich zu unterstützen. Kunst spielt hierbei eine wesentliche Rolle, da sie dazu beitragen kann, Inklusion und das Ankommen in Österreich zu erleichtern. Dr. Volker Mastalier und Dr. Ernst Rose, Initiatoren des Projekts, erklärten im Rahmen ihrer Präsentation die Bedeutung der Kunst für die Flüchtlingspädagogik. Unter den einprägsamen Schlagworten „Aller Unterricht ist Kunst“, „Kunst hilft Leid verarbeiten“, „Kunst hilft Stoff zu individualisieren“, „Kunst erzieht zu Verantwortung und Tatendrang“, „Erziehungskunst macht Lernen nachhaltig“ wurde reiches Bildmaterial aus der bisherigen Arbeit mit den jugendlichen Flüchtlingen vorgestellt, Die Vortragenden erläuterten den pädagogischen Ansatz der Walddorfschule und berichteten von berührenden Erfahrungen im Rahmen des interkulturellen Austauschs. (Anm.: Mehr Details zu aktuellen Aktivitäten finden Sie hier.)
Im Rahmen der Diskussion und den Fragen wurde deutlich, wie essentiell die Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher AkteurInnen, lokalen Nachhaltigkeitsinitiativen und etablierten Institutionen wie Schulen ist, da Multi-Stakeholder-Netzwerke gemeinsam auf lokale Herausforderungen reagieren und bedarfsorientierte Maßnahmen implementieren können.
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