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RCE Graz-Styria Newsletter 11/16

Sehr geehrte LeserInnen,

über das ConSus-Projekt, in dem das RCE Graz-Styria mit PartnerInnen aus Albanien und dem Kosovo gearbeitet hat, haben wir bereits des Öfteren berichtet. Nun wurde es nach dreijähriger Projektlaufzeit im Rahmen einer Konferenz in Durres, Albanien abgeschlossen. In einer Frühphase befindet sich das SmarterLabs-Projekt: Im Oktober fand in Graz das zweite Treffen der PartnerInnen statt, bei dem die weitere Projektplanung aber vor allem der Erfahrungsaustausch zwischen den Städten das Ziel war. Genau darum ging es auch auf der COPERNICUS Alliance Konferenz in Wien, wo sich AkteurInnen im Bereich Nachhaltigkeit in der Hochschulbildung trafen, um von- und miteinander zu lernen. 

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der Beiträge und weisen diesmal besonders auf einen Veranstaltungstipp hin: die 10-Jahresfeier des RCE Graz-Styria am 4. Mai 2017!

Herzliche Grüße
Das Team des RCE Graz-Styria



10 Jahre RCE Graz-Styria

RCE feiert 10-jähriges Jubiläum: SAVE THE DATE – 04.05.2017!

Im Jahr 2007 zertifizierte die United Nations University das RCE Graz-Styria als eines der ersten RCEs weltweit! Seitdem ist viel passiert: Wir hielten Workshops für Jung und Alt, erwanderten die steirischen Regionen, legten mit SchülerInnen Gärten an, interviewten und lernten von PraxispartnerInnen, diskutierten mit Studierenden und PolitikerInnen, konzipierten und begleiteten Stadtentwicklungsprojekte und präsentierten unsere Forschungsergebnisse von Chicago bis Nagoya über Malmö bis Kairo.

Wir möchten unser anstehendes 10-jähriges Jubiläum gemeinsam mit unseren zahlreichen WeggefährtInnen und UnterstützerInnen feiern! Dabei wollen wir die vielen entstandenen Initiativen und Projekte für eine zukunftsfähige Gesellschaft betrachten und gleichzeitig den Blick auf die Herausforderungen der Zukunft werfen.

Das große Jubiläumsfest findet am Donnerstag, dem 4. Mai 2017 in der Aula der Karl-Franzens-Universität in Graz statt! Die TeilnehmerInnen erwarten eine Nachhaltigkeitsprojektbörse, Fachvorträge und viele Möglichkeiten zum interaktiven Austausch! Das detaillierte Programm folgt demnächst.



Die regenfesten PartnerInnen des SmarterLabs-Projekts auf dem Grazer Hauptplatz (Foto: © RCE Graz-Styria)

Smarte Städte unter der Lupe: Projekttreffen in Graz

Nach dem Kick-Off-Meeting in Brüssel war Graz die zweite Stadt, die die PartnerInnen des SmarterLabs-Projekts von 19. bis 21. Oktober begrüßen durfte. Zwei Tage wurden den aktuellen und zukünftigen Projektaufgaben gewidmet; der erste Tag stand ganz im Zeichen der "smarten" Stadt Graz.

Was eine Stadt "smart" macht bzw. wie die Definition einer Smart City aussieht, ist nicht eindeutig festgelegt. Umso interessanter und notwendiger ist der Erfahrungsaustausch im SmarterLabs-Projekt zwischen den Partnerstädten Bellinzona, Brüssel, Maastricht und Graz, die verschiedene Ansätze verfolgen und diese anhand ausgewählter Mobilitätsprojekte genauer untersuchen.

Verbunden mit der steigenden EinwohnerInnenzahl sieht sich Graz mit einigen Herausforderungen für die Zukunft konfrontiert. Der Projektverantwortliche für die Smart City Graz, Kai-Uwe Hoffer, stellte die dazugehörige Strategie vor, die eine energieeffiziente, ressourcenschonende und emissionsarme Stadt mit höchster Lebensqualität zum Ziel hat. Teil des Konzepts sind u.a. die Nachverdichtung von bestehenden Strukturen und die Entwicklung von Brachflächen, wie sie z.B. in GRAZ WEST (Waagner-Biro-Straße und Graz-Reininghaus) stattfindet. Dort wird auf ehemals industriell genutzten Flächen in den nächsten Jahren ein neuer Smart City-Stadtteil verwirklicht. 

Im Stadtteilbüro Griesplatz erfuhren die TeilnehmerInnen von Simone Reis (Stadt Graz) mehr über die Neugestaltung dieses Platzes, die durch BürgerInnenbeteiligung mitbestimmt wird. In diesem Ansatz eines "Living Labs" wird den Menschen ein Teil der Entscheidungsgewalt übertragen und die Meinung jeder und jedes Einzelnen durch geeignete Methoden berücksichtigt. Das Vorhaben, das als Fallbeispiel in das SmarterLabs-Projekt einfließt, folgt den Leitlinien für BürgerInnenbeteiligung der Stadt Graz.

Um die individuellen Zugänge einzelner Städte zu solchen Living Labs untersuchen und evaluieren zu können, bedarf es theoretischer Grundlagen. An den zwei folgenden Tagen des Projekttreffens in Graz diskutierten die TeilnehmerInnen über Strategien, wie eine Vergleichbarkeit gewährleistet werden kann und welche die geeigneten Forschungsfragen dafür sind. Mit konkreten Vorgaben als Ergebnis der intensiven Gespräche wird nun die Arbeit fortgesetzt, um beim nächsten Treffen in Bellinzona im März 2017 die ersten Erkenntnisse der retrospektiven Analyse von bereits abgeschlossenen Mobilitätsprojekten in den vier Partnerstädten präsentieren zu können. 



Die TeilnehmerInnen der Abschlusskonferenz des ConSus-Projekts in Durres (Foto: © RCE Graz-Styria)

Abschied vom Projekt und Start eines neuen transdisziplinären Netzwerks in Albanien und Kosovo: Die ConSus-Abschlusskonferenz

Am 29. und 30. September 2016 fand in Durres, Albanien, die Abschlusskonferenz des ConSus-Projekts statt. Hier kamen nach drei Jahren intensiver Zusammenarbeit noch einmal alle VertreterInnen der Partnerinstitutionen sowie geladene Gäste zusammen, um die Projektergebnisse und zukünftige Aktivitäten des neu gegründeten ConSus-Netzwerks vorzustellen.

Wie der Projektleiter und Direktor des RCE Graz-Styria, O.Univ.-Prof. Dr. Friedrich M. Zimmermann, zu Beginn der Konferenz erklärte, wurden im Rahmen des ConSus-Projekts mit einem Budget von etwa 1.000.000 Euro 13 Partnerinstitutionen aus Albanien, Kosovo, Deutschland, Irland und Österreich damit beauftragt, Nachhaltigkeitskooperationen zwischen AkteurInnen der Hochschulbildung und Gesellschaft zu initiieren und diese in die Hochschullehre zu integrieren.

In der folgenden Plenumsdiskussion, geleitet durch Audrey O’Grady (Universität Limerick, Irland), wies Friedrich M. Zimmermann vor allem auf die globalen Aspekte und die Notwendigkeit von Bildung für nachhaltige Entwicklung hin. Er verdeutlichte diese Bedeutung mit den unterschiedlichen Aktivitäten des RCE Graz-Styria im Rahmen seiner regionalen, nationalen und internationalen Projekte. Kalterina Shulla vom RCE Middle Albania betonte den Erfolg von regionalen Projekten in Albanien. Hier arbeitet sie vor allem mit Schulen, öffentlichen Institutionen und Unternehmen zusammen, um unterschiedliche AkteurInnen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Redi Myshketa von der Universität Durres besprach daraufhin die Erfahrungen zum Thema Nachhaltigkeit aus Sicht der Hochschullehre und insbesondere der Universität Durres in Albanien.

Als Hauptprogrammpunkt des ersten Tages wurden die Ergebnisse des ConSus-Projekts präsentiert: etwa 100 Lehrmaterialien, die im frisch gedruckten ConSus Teaching Resources Handbook übersichtlich dargestellt sind und auf der digitalen Plattform www.consus-tempus.com vollständig mit Anleitungen und Handouts frei als Download zur Verfügung stehen. Dr. Clemens Mader (Leuphana Universität Lüneburg) zeichnete die 126 TeilnehmerInnen der sechs ConSus-Trainings aus, die sich dabei Wissen über Nachhaltigkeit, innovative Lehrmethoden und Kooperationen zwischen Hochschulbildung und Gesellschaft aneignen konnten. Zum Abschluss wurde das neue ConSus-Netzwerk von dessen Leiter Uran Rraci (Universum College Prishtina) vorgestellt und weitere PartnerInnen aus Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen eingeladen, mit ihrer Unterschrift die Zusammenarbeit zu festigen.

Den Abschluss der Konferenz am zweiten Tag bildete eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung von Kooperationen zwischen AkteurInnen aus Hochschulbildung und Gesellschaft, an der Muhamet Mustafa (Riinvest College), Visar Azemi (Balkan Green Foundation, Kosovo), Alejtin Berisha (Universum College) und Uran Rraci teilnahmen.

Das ConSus-Netzwerk wird nun die Aufgabe übernehmen, in Albanien und Kosovo Nachhaltigkeitsthemen und transdisziplinäre Kooperationen in der Hochschullehre auch in den nächsten Jahren voranzutreiben. Ermöglicht wird dies durch Trainings und Workshops und durch die Entwicklung und Anwendung von Lehrmaterialien.



Dr. Clemens Mader analysiert die Ergebnisse der interaktiven Sessions (Foto: © RCE Graz-Styria)

COPERNICUS Alliance Konferenz 2016: Alles neu in Wien

Die COPERNICUS Alliance ist das Europäische Hochschulnetzwerk für nachhaltige Entwicklung und hat derzeit 20 Mitglieder, darunter auch die Universität Graz. Die diesjährige Konferenz fand von 14. bis 15. September an der BOKU in Wien statt und wurde als "Green Meeting" gemäß dem Austrian Eco Label durchgeführt. Unter dem Titel "Sustainability Transformation of Science Systems" wurde dabei erstmals ein neues interaktives Format erprobt.

Inhalt der COPERNICUS Alliance Konferenz 2016 waren Beiträge zu nötigen Kompetenzen, Barrieren und Erfolgsfaktoren für Sustainability Science und Bildung für nachhaltige Entwicklung, mögliche Wege zur Öffnung von Universitäten zur Gesellschaft und zum Einfluss globaler Strategien auf die Hochschulbildung. Nachhaltigkeit erfordert neue Denkansätze für Wissen und Bildung und diese Transformation benötigt eine inter- und transdisziplinäre sowie ganzheitliche Zusammenarbeit an der Schnittstelle von Bildung, Forschung, Methoden und Praxis. Um dies zu erreichen, bot die zweitägige Konferenz eine bunte Palette verschiedener interaktiver Möglichkeiten, wie etwa von TeilnehmerInnen im Vorfeld der Konferenz gestaltete partizipative Workshops, ein "Poster Walk and Talk", oder ein Videoscreening von Mitwirkenden, die nicht vor Ort teilnehmen konnten. 

Neben den interaktiven Beiträgen sorgten die Keynote-Speaker für inhaltliche Schwerpunkte: Dr. Mandy Singer-Brodowski (Freie Universität Berlin), Dr. Maik Adomßent (Leuphana Universität Lüneburg), Dr. Dzulkifli Abdul Razak (International Association of Universities) und Prof. Lawrence Rajendran (ScienceMatters; Universität Zürich). Die Universität Graz war durch Mag. Mario Diethart (RCE Graz-Styria), der das SmarterLabs-Projekt in der Poster-Session vorstellte, vertreten. 

Das Format der Konferenz wurde von den TeilnehmerInnen sehr gut angenommen, sodass der Präsident der COPERNICUS Alliance, Dr. Clemens Mader (Universität Zürich), und Prof. Helga Kromp-Kolb (BOKU Wien) als Veranstalterin zum Abschluss ein positives Resümee ziehen konnten.

Mehr Informationen zur COPERNICUS Alliance und der Konferenz finden Sie hier.


Veranstaltungen

"Strategien indigener Völker zur Partizipation in globalen Bergbauprojekten"
Vortrag von Matthias Kowasch im Rahmen des 2016 International Year of Global Understanding
Do, 10.11.2016, 18:00
HS 11.03, Inst. für Geographie und Raumforschung, Heinrichstraße 36, 8010 Graz
Information

Winter School on Federalism and Governance 2017
30.01.2017-10.02.2017
Innsbruck und Bozen
Information

10-Jahresfeier des RCE Graz-Styria - SAVE THE DATE
04.05.2017
Aula der Karl-Franzens-Universität Graz, Universitätsplatz 3, 8010 Graz